zurück

10.05.2023

Medienveranstaltung «Schotter und Steine» 10. Mai 2023

 

Die bauliche Grundlage der meisten Strecken in der Schweiz ist ein Schotterbett, in
dem der Gleiskörper ruht. Wir wollten uns einmal diesem wenig beachteten Thema
widmen: Was ist Schotter, woher kommt er und wie wird er zu der Steinmasse, die
für den Bahnbau geeignet ist?

Wir besuchten das Hartsteinwerk Gasparini (KIBAG) in Attinghausen. Dieser Stein-
bruch liefert Quarzsandstein in bester Qualität. Hier blickten wir auf die Abbaustelle
am Berg und besichtigten die Anlagen zur Verarbeitung zu Schotter, Splitt und
Sand.

Das Hartsteinwerk Gasparini beschäftigt aktuell 21 Mitarbeitende und ist zu 100 Prozent im Besitz der Schweizer Firma KIBAG Baustoffe. Im Steinbruch werden jedes Jahr rund 300'000 t Hartgestein im Sprengverfahren abgebaut. Jährlich produziert man etwa 80'000 t Bahnschotter. Mangels eines Anschlussgleises wird er mit Lastwagen zur Verladestelle beim SBB-Bahnhof Altdorf transportiert und anschliessend per Bahn den Kunden zugeführt. Das zu Splitt gebrochene Gestein geht hingegen zu 80 % Anteil auf der Strasse ins Tessin.
Am Nachmittag erlebten wir, wie bei der Firma Arnold & Cie. AG in Flüelen aus dem
See gewonnener Kies und Sand mit speziellen Güterschiffen (Nauen) an Land
umgeschlagen werden. Wir fuhren auch zum Schwimmbagger auf dem Urnersee.
Er schaufelt täglich bis zu 2500 t Sand und Kies vom Seegrund, der dann an Ort und Stelle zu Beton¬komponenten in verschiedenen Körnungen verarbeitet wird. Damit werden zahlreiche Baufir¬men in der Zentralschweiz beliefert.

Wir waren auch live bei einer Seeschüttung im Reussdelta dabei. Dort wird Aus-bruchmaterial der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels im Urnersee versenkt. Bis 2027 soll rund 4,9 Mio. Tonnen Gestein durch SBB Cargo auf der Schiene von Göschenen nach Flüelen und von dort auf Nauen zu einer wenige Fahrtminuten entfernten Pontonanlage transportiert werden. Bei diesen Schüttungen füllt man früher zur Kiesausbeutung genutzte Flächen und schafft damit durch Wiederherstellung von Flach¬wasserzonen neue Lebensräume für Flora und Fauna. Die Firma Arnold beschäftigt im Schnitt 40 Mitarbeitende.

Text/Bilder: Beat Moser


Fotoserie ″Fotoreportage von Beat Moser″